Im Ausseerland wird viel gesammelt, davon konnte sich das Blogmobil-Team bei seinem letzten Aufenthalt überzeugen. Tassen, alte Autos, geschnitzte Holzfiguren und vieles, vieles mehr wird hinter dem Grimminig gehortet. In Bad Mitterndorf, dem „Eingang“ zum Ausseerland, ist sogar ein Wohnhaus ein einziges Sammelsurium: das Haus von Franz Strick und seiner Gattin.
Franz Strick, der Großvater, begann vor über 70 Jahren zu sammeln. Er hatte sich vor allem auf Steine und Mineralien spezialisiert. Sein Sohn, Franz Strick, setzte seine Leidenschaft fort und erweiterte die Sammlung um viele andere Bereiche. So gibt es im Hause Strick im Erdgeschoß einen beachtliche Bibliothek zu bestaunen, voll mit alten Büchern aus dem Ausseerland, die Franz Strick während des Kriegs rettete. Er sammelte aber auch Möbel, bäuerliche Haushaltsgegenstände, Münzen, Bilder und vieles mehr. Sein Sohn übernahm die Sammlung schließlich und betreut sie bis heute mit seiner Gattin und seiner Tochter. Heute ist das „Strick-Haus“ eine klassische private heimatkundliche Sammlung, die die Geschichte und das Leben im Ausseerland in allen Facetten erzählt.
1958 ließ Franz Strick das Haus umbauen, um die vielen Gegenstände besser präsentieren zu können. Im ersten Stock, über der Bibliothek, befinden sich beispielsweise Knochen von Höhlenbären und Elchen aus dem Toten Gebirge und dem Dachsteinmassiv, eine Katzenmumie, Heiligenstatuen, eine Schlüsselsammlung, Wanduhren, alte Schreibmaschinen, Mineralien oder sowie Devotionalien. Über eine steile Holztreppe gelangt man in das Dachgeschoß. Hier werden die Krampusmasken und Kostüme des Mitterndorfer Krampusspiels aufbewahrt. Zudem steht hier auch die mit etwa 150 Figuren größte Mitterndorfer Krippe. Weiter hinten befinden sich eine Waffensammlung, Waagen, alte Ski und ein Hochrad.
Die Leidenschaft der Familie erbte auch auch Regina Egger, die Tochter von Franz Strick. Sie hat die Familiensammlung um etwas erweitert, das es noch nicht im Strick-Haus gab: Puppen. Seit über elf Jahren sammelt Regina Egger die kleinen Figuren und hat mittlerweile eine beachtliche Zahl zusammengetragen: Etwa 600 Püppchen von überallher wohnen in einem eigenen Zimmer. viele stammen von Floh- und Fetzenmärkten, die meisten wurden ihr jedoch geschenkt. „Die Leute bringen mir die Puppen, weil sie wissen, dass sie hier etwas wert sind“, sagt Regina Egger. Für ihre Sammlung hat sie nicht mehr als 100 Euro ausgegeben. „Es geht mir nicht darum, teure Puppen zu besitzen, sondern solche mit einem besonderen Gesicht.“
Franz Strick hat sein Haus mittlerweile seiner Tochter Regina überschrieben. Sie wird sich auch in Zukunft um die vielen Gegenstände darin kümmern, und dafür sorgen, dass ein Teil der Geschichte des Ausseerlandes für alle Interessierten einsehbar ist.