Frau Magarete Prassl war 1961 „Primzimädchen“ bei der Primiz von Pfarrer Franz Tropper. Sie war damals zwölf Jahre alt und eines von 16 in weiß gekleideten Mädchen, die den neu geweihten Pfarrer an diesem besonderen Tag begleitet haben. Auch wenn die Primiz schon vor 51 Jahren stattgefunden hat, ließ Frau Prassl uns an ihren Erinnerungen teilhaben.
Pfarrer Franz Tropper feierte im Juli 1961 seine Primiz. Am Tag vor den Feierlichkeiten wurde er mit diesem aus Buchsbaum und Blüten gefertigten Blumenhimmel in seiner Heimatgemeinde Straden feierlich von den Dorfbewohnern willkommen geheißen. Der Kranz wurde von den Frauen im Dorf eine Woche lang vorbereitet.
Beim Empfang wurden auch Gedichte vorgetragen, folgendes stammt von einer Cousine von Pfarrer Tropper:
Hochwürdiger Herr Primiziant!
Bevor du kehrst ins Heimathaus, hör auf mich an diesem Ort.
Ich sag dir vom Tore aus, zum Glück frohe Worte:
Den Weg den du so oft gegangen,
der wird dir jetzt zum Freudenpfad,
denn du bist nicht allein auf dem Weg der Gnade.
Sie alle begleiten dich ins Heimathaus, sie alle, die dir auf deinem Wege beigestanden.
Er blickt gewiss auf uns herunter, er sieht dich in die Heimat gehen.
So öffne freudig dir die Türen, und alles was dir so vertraut.
Ins Haus der Heimat lass dich führen, das deine Eltern mit Fleiß gebaut.
Die Schwestern und Cousinen des Primizianten trugen 1961 bei der Primiz Stola, Messbuch und Kelch voran, die anderen Mädchen hielten Blumen in ihren Händen. Früher gab es auch noch Primizkrone und Primizstrauß.
Vor dem Gottesdienst bekam der neu geweihte Pfarrer sein Messgewand vor den Augen der Kirchenbesucher umgelegt.
Auch die Kirche war festlich mit geflochtenen Buchsbaumkränzen geschmückt. 1961 wurde die Messe großteils noch mit dem Rücken zu den Kirchenbesuchern abgehalten. So auch bei der Primiz von Franz Tropper.
Der neu geweihte Priester spendet den Primizsegen. Für die Menschen war dieser Segen früher etwas ganz besonders, ihm wurde heilende Wirkung nachgesagt.
Natürlich gehören auch ein Festmahl und eine prunkvoll dekorierte Tafel zu den Fixpunkten einer Primiz. Diese Köche und Kellner bereiteten über eine Woche lang das Essen für die Feierlichkeiten vor und sorgten für das leibliche Wohl der Gäste.