Auf den ersten Blick scheint Straden im Steirischen Vulkanland ein katholisches Dörfchen zu sein. Auf den zweiten Blick ist es das noch immer. Denn gleich vier Kirchen dominieren das Ortsbild, die größte und älteste thront unübersehbar am höchsten Punkt der Gemeinde, der auch den passenden Namen „Himmelsberg“ trägt. Kein Wunder also, dass der Gottesdienst hier für viele noch zum allwöchentlichen Sonntagsritual zählt. Als Stradner kann man sich aussuchen, ob man um 8:00 Uhr oder lieber doch erst um 9:30 Uhr zur Kirche gehen will, denn in dem rund 1600-Seelen-Dorf wird die Messe gleich zwei Mal gefeiert.
Das Blogmobil will von 8. bis 10. September in der Kirchengeschichte von Straden stöbern und in Vergessenheit Geratenes wieder aufleben lassen.Ein besonders Augenmerk wollen wir dabei auf „Primizen“ richten, die in der Vergangenheit in Straden stattgefunden haben. Eine Primiz ist die erste Messe eines Pfarrers nach seiner Priesterweihe, sie wurde früher traditionsgemäß in seiner Heimatgemeinde abgehalten. Man feierte Primizen bis ins 20. Jahrhundert ähnlich wie Hochzeiten. Der neue Priester zog von seinem Elternhaus in einer Prozession zur Kirche und wurde dabei von einer in weiß gekleideten „Primizbraut“ begleitet, die auf einem edlen Kissen die Primizkrone oder einen Kelch voraustrug.
Bei unserem Besuch im Vulkanland wird uns ein Altpriester aus Straden von seiner eigenen Primiz erzählen und eine echte Stradner „Primizbraut“ wird uns an ihren Erinnerungen teilhaben lassen. Wir wollen aber auch die Geschichten der Dorfbewohner hören und festhalten.