40 Jahre, Hunderte Tassen, Münzen, Bilder, Krüge – das Haus von Josef Scheck ist das Haus eines Sammlers. Trotz seiner vielen Sammlungen liegt ihm eine besonders am Herz: die Häferlsammlung, eine bäuerliche und eine bürgerliche.
Die bäuerliche Sammlung
Im hölzernen Kämmerchen in Josef Schecks Zuhause in Bad Aussee sind die Wände Glasvitrinen. In ihnen schimmern die sogenannten Almhäferl, Schmuckhäferl, verziert mit Gold, Silber und viel Pomp. »Alles Unikate und Hunderte Jahre alt«, erzählt Josef Scheck. Früher wurden diese Häferl von den Dienern, Knechten oder Angestellten bei den zahlreichen Kirchtagen oder anderen Festivitäten gekauft und ihrem Vorgesetzten – vor allem der Bäuerin – geschenkt. Diese wurden nicht benutzt, sondern auf Nägeln an der Wand aufgehängt. Wertvoll sind sie nicht, das weiß auch Josef Scheck. 30 bis 40 Euro ist ein Almhäferl wert. Aber das soll nur ein kleiner Teil seiner Sammlung sein, der Rest befinde sich gerade im Kammerhofmuseum in Bad Aussee, so Scheck.
Die bürgerliche Sammlung
Während die eine Häferlsammlung aus dem bäuerlichen Milieu stammt, sind die Tassen, die sich in einem anderen Raum befinden, für die gute Bürgerlichkeit bestimmt. Hier finden wir Tassen und Häferl aus wertvollem Porzellan der Porzellanmanufakturen Meißner und Alt-Wien. »Das ist die Schatzkammer«, sagt er lächelnd beim Betreten des kleinen Raums. Die Tassen sind zarter, aber ebenso pompös. Gold strahlt auch hier aus den Vitrinen. Neben Meißner, seiner Lieblingsmanufaktur, und Alt-Wien besitzt Scheck auch Tassen und Unterteller von Manufakturen aus Frankreich, Holland oder der Schweiz. Er selbst weiß um den Wert seiner Sammlung, wird selbst oft als Experte befragt. Der pensionierte Eisenbahner, der auch gerne bei Auktionen im Dorotheum Graz mitsteigert, erkennt die Tassen vor allem an der Form. »Alt-Wien erkennt man an der Form der Henkel.« Das älteste Häferl der beeindruckenden Sammlung stammt aus dem Jahr 1730 und zeigt eine Bergszene. Natürlich ist die Tasse ein Meißner-Stück.